Pfarrei St. Mauritius Alsweiler
Kirchliche Geschichte der Pfarrei St. Mauritius Alsweiler
Quelle: Familienbuch Alsweiler von Robert Groß aus dem Jahre 1992
1.1. Die Abtei Tholey ist Grund- und Pfarrherr
Alsweiler ist bis zum Jahr 1800 in Tholey eingepfarrt, wo die ersten Spuren der hiesigen Pfarrgeschichte zu suchen sind. In seiner vorerwähnten Schenkung bestimmt Grimo den Bischof von Verdun als Eigentümer von Domo und Castrum Teulegium, während der Bischof von Trier als Diözesan-Oberer lediglich jährlich 31 Goldstücke für den Taufchrisam zu beanspruchen hat. Aus diesem Dokument erklärt sich die dauernde Abhängigkeit der Abtei vom bischöflichen Stuhl in Verdun, obgleich sie kirchenorganisatorisch zum Erzbistum Trier gehört, dem auch die Berufung der Tholeyer Kleriker obliegt.
Bis zur Selbständigkeit der Pfarrei Alsweiler werden alle Taufen, Heiraten und Beerdigungen in der Abtei vorgenommen, wobei es denkbar erscheint, dass ein Gottesacker, der Friedhof, bereits seit 1734 unmittelbar bei der Kapelle in der Dorfmitte angelegt worden ist. Einen Hinweis darauf gibt ein Kreuz auf dem Kirchhof mit der Aufschrift:
„1734 hat die Gemein von Alswiller dises Chreitz zu Ehren Gottes lasen aufrichten“.
Bei der Verlegung des Kirchhofs im Jahr 1819 wird dieses Kreuz auf den neuen Friedhof gebracht und wieder aufgestellt.
1.2. Eine Kapelle schafft ein Stück Selbständigkeit
Bereits 1400 taucht die Kapelle in den Urkunden der Abtei auf“. Am Vorabend zu Allerheiligen verpflichtet sich die Gemeinde Alsweiler zu einer jährlichen Bezahlung der Gottesdienste in ihrer Kapelle. Eine Geldlieferung ist zu jener Zeit aber fast nicht aufzubringen. Deshalb erneuern die Gemeinde und die Abtei ihren Vertrag am 31. 10.1408. Die Abtei sagt zu, an jedem Samstag eine Messe in der Kapelle zu lesen, und die Gemeinde Alsweiler verpflichtet sich, dafür jährlich am Remigiustag fünf Malter Frucht, halb Korn, halb Hafer, für jede Haushaltung und jedes Haus zu Ostern zwei Dutzend Eier, zu Pfingsten zwei Käse und zu Allerheiligen ein Huhn zu liefern.
Der Standort der Kapelle ist zwischen den Häusern Johann Schmidt, Roden, und Michel Ames, Reishaus, zu suchen. Sie ist in Nord-Süd-Richtung angelegt. Der Turm befindet sich an der Nordseite, die Eingangstür in seiner Westwand zum Rodenhaus zu. Der Chor reicht nicht über die Linie zwischen den äußeren Ecken der beiden vorgenannten Häuser hinaus. Der Garten des Michel Laub, Hiwwel, zieht sich bis zum Glockenturm der jetzigen Kirche. Die heutige Mühlenstraße verläuft genau dort. wo heute die Kirche steht. Wann der Kirchhof angelegt worden ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Er füllt jedenfalls später die Fläche zwischen der Kapelle und dem Pfarrhaus aus“.
Im Protokoll der Visitation des Landkapitels Wadrill von 1569 wird die damalige Organisation des Erzbistums Trier deutlich: Das Bistum ist eingeteilt in fünf Archidiakonate, von denen eines seinen Sitz in Tholey hat. Unser Archidiakonat ist wiederum unterteilt in die vier Landkapitel Remich, Perl, Merzig und Wadrill. Die Pfarrei Tholey gehört neben 36 weiteren Pfarreien zum Landkapitel Wadrill und versorgt die Gemeinden Tholey, St. Blasiusberg, Bergweiler, Sotzweiler, Engscheider Hof, Winterbach, Wallesweiler Hof, Schaumburger Hof und die Filialkirche Alsweiler.
Im gleichen Visitationsbericht70 wird festgestellt, dass sich in der Kapelle ein Altar und ein Kelch befinden, wöchentlich eine Messe gelesen und an einigen Festtagen im Jahr ein feierlicher Gottesdienst gehalten wird. In den Turbulenzen der Französischen Revolution verursachen einschneidende Veränderungen im Kirchenwesen die Schwächung der Tholeyer Pfarrzentrale. Die Mönche der Abtei flüchten im Spätsommer 1792 vor den heranrückenden gefürchteten Söldnerscharen aus Frankreich. Zehntrecht und Zehntpflicht werden aufgehoben, Kirchenvermögen vom Staat eingezogen und die Güter größtenteils verkauft. 1795 wird jede Staatsleistung für die Kirchen eingestellt und den Gemeinden verboten, für die Kultuskosten aufzukommen. Das Konventsgebäude, die Häuser und der Klostergarten stehen am 07. Oktober 1797 erfolglos und am 16. Dezember 1798 mit Erfolg zur Versteigerung in Metz an. Die erste Eintragung im Alsweiler Taufbuch berichtet von der Taufe des in Alsweiler geborenen Johannes Schneider am 15. Februar 1800 in der Pfarrkirche in Bliesen, da die Pfarrei Tholey vakant sei und von niemandem verwaltet werde. An eine Seelsorge von Tholey aus ist für die Menschen in Alsweiler nicht mehr zu denken.
* Quelle: Familienbuch Alsweiler von Robert Groß aus dem Jahre 1992
Am 27. Juli 1800 wird die Pfarrfiliale Alsweiler zur Pfarrvikarie erhoben und der St. Wendeler Kaplan Johann Peter Weismüller mit der Leitung der Vikarie beauftragt. Gleichzeitig kommt Winterbach als Filiale zu Alsweiler. Die 1755 gebaute Winterbacher Kapelle erhält ihre Konsekration.
Papst Pius VII. hebt die alten Diözesangrenzen auf. In seiner Bulle vom 29.1 1.1801 kommt das Moseldepartement und damit auch Alsweiler zum Bistum Metz. Die Zugehörigkeit zu Metz endet durch eine päpstliche Erklärung von 11.12.1824. Alsweiler, Bliesen, Marpingen, Oberthal und Namborn gehören ab dem 11. Januar 1825 wieder zur Diözese Trier.
Das Konkordat des französischen Staates mit Papst Pius VII. vom 15. 07. 1801 wird am 08. 04. 1802 verkündet. Es regelt die kirchliche Organisation in der Form neu, dass der Staat die Zahl und die Größe der Pfarreien festlegt. Den Geistlichen, denen er jegliches Einkommen und Kirchenvermögen weggenommen hatte, zahlt er ein Staatsgehalt, den stellenlosen Welt- und Ordensgeistlichen lebenslang eine Pension. Auf Betreiben des Bischofs Manny von Trier gibt Napoleon durch Dekret vom 26. Dezember 1804 den Pfarreien der Diözese Trier das Pfarrwittum wieder zurück, soweit es nicht schon verkauft ist. Im gleichen Dekret verpflichtet der Staat die Zivilgemeinde zur Aufbesserung der Pfarrerbesoldung durch ein Pfarrzusatzgehalt, bestehend aus Naturalien, Holzlieferungen und Geld. Weiterhin tragen die Stolgebühren, Gebühren für Seelenämter, Heiraten und andere kirchliche Handlungen, und der Erlös aus Stiftungen zum Erreichen einer standesgemäßen Besoldung sowie zur Unterhaltung des Kirchenvermögens bei.
Pfarrer Backes (1824 - 1860) vermerkt:
„Die Pfarrkirche Alsweiler besitzt als Eigenthum drei Wiesenstücke, gelegen auf dem Alsweiler, Winterbacher und Marpinger Banne.
Die auf dem Alsweiler enthält 3/4 Morgen 38 Rüthen 68 Schuh
Die auf dem Winterbacher enthält 3/4 Morgen 23 Ruthen
Die auf dem Marpinger Banne enthält 1 Morgen 1 Viertel 23 Ruthen.
Zu bemerken:
Diese Wiesenstücke gehörten zur hiesigen Kapelle, ehe Alsweiler zur Pfarrei errichtet wurde. Auf welche Art sie die Kapelle erhalten, sind keine Urkunden vorhanden.
Backes, Pfarrer“
Immer wieder kommt es zu Schwierigkeiten bei den Lieferungen, denn die nur mündlich abgesprochenen Zuwendungen werden dem Pfarrer nicht immer zuverlässig abgegeben. Ein langjähriger Streit zwischen der Filiale Winterbach und dem Pfarrer Backes bietet Anlass für einen schriftlichen Vertrag der beiden Zivilgemeinden über die das Staatsgehalt ergänzenden Bezüge75:
Verhandelt St. Wendel, am 10ten December 1852
Zu der auf heute anberaumten Gemeinderathssitzung waren folgende Mitglieder erschienen
- Alsweiler
Gemeindevorsteher Schmidt
Gemeinderath Brill, Brick, Gesner, Laub, Theobald, Eckert.
- Winterbach
Gemeindevorsteher Kloos
Gemeinderath Morsch, Welter, Gesner, Kloos und
Bürgermeister Arimond, Vorsitzender
Da bei der Gründung der Pfarrstelle zu Alzweiler über das Gehalt des Pfarrers kein Vertrag oder sonst bindendes Document errichtet, und dasselbe bis heute blos auf mündlicher Übereinkunft beruht und gehandhabt Wurde, so haben die Gemeinderäthe der Pfarrei den Antrag gestellt, das Gehalt der Pfarrei Alzweiler zu regulieren und definitif festzusetzen.
Zu diesem Ende waren die Gemeinderäthe von Alzweiler und Winterbach auf heute auf das Bürgermeisterei Amt von Alzweiler76 berufen und unter dem Vorsitze des Bürgermeisters über den genannten Gegenstand Beschluß zu fassen, und waren die eben genannten Gemeinderäthe anwesend. Der bisherige Pfarrer hat bis jetzo erhalten
1) 12 Malter Korn
2) 12 Malter Hafer
3) 18 Malter Kartoffeln
4) 30 Zentner Roggenstroh
5) 150 Gebund Haferstroh
6) 3 Klafter Holz
alles örtlichen Maaßes und der Hafer gehäuft.
So dann als Pfarrgut im Genuß von Alzweiler.
Außerdem, das vorgenannte Pfarrgut wie der jetzige Pastor dasselbe benutzt mit Ausnahme des Ackerstückes Flur 6, Nr. 103, welches die Gemeinde Winterbach veräußert und wofür die letztere ein Scheffel Roggen und ein Scheffel Hafer als Entschädigung jährlich an den Pfarrer liefert.
Hierbei bestimmt der Gemeinderath von Alzweiler zugleich, daß im die Schafterben, denen das benannte Pfarrgut angehört, dasselbe dereinst an sich ziehen wollte, dem Pfarrer eine verhältnismäßige Frucht-Entschädigung zu Theil werden müsse.
Die genannten Naturalien sowohl Frucht, Stroh als Holz werden dem Pfarrer jedes Jahr nach Martinstag franco ins Pfarrhaus geliefert und sollen hierbei bisher die Gemeinde Alzweiler mit zwei Drittel und die Gemeinde Winterbach mit ein Drittel contribuiren.
Und außer dem Holz, welches außer den Gemeinde-Waldungen entnommen, wird ein Drittel auf die Ehen und zwei Drittel Gesamtsteuer der katholischen Einwohner vertheilt und erhoben werden.
Hiergegen soll jedoch der Pfarrer die Verpflichtung haben,
1) wöchentlich zweimal Messe in der Kapelle zu Winterbach zu lesen, wenn nämlich Zeit und Gesundheits-Umstände dieses erlauben und wie es auch Zeit Gründung der Pfarrei Usus war.
2) Alle Leichen, die auf dem Winterbacher Gottesacker zu beerdigen sind und die an die dortige Kapelle gebracht werden, hier abzunehmen, selbe auf den nahgelegenen Gottesacker zu begleiten und am Grabe einzusegen.
3) Da die Leichen mehrenteils vormittags beerdigt werden, so soll der Pfarrer gehalten sein, auf Verlangen der Angehörigen, gleich nach dieser Handlung ein Seelenamt in der Kapelle zu Winterbach zu halten. Sollte dieses jedoch wegen Hindernissen an diesem Tage nicht geschehen können oder daß auch ausnahmsweise eine Leiche nachmittags beerdigt wird, so sollen in beiden Fällen das Seelenamt des folgenden Tages stattfinden.
4) Die übrigen Seelenämter müssen ebenfalls in der Kapelle nach Gelegenheit abgehalten werden; treten jedoch an die Stelle der ad 1 gedachten Messen und fallen sodann letztere aus.
Als Reise-Entschädigung von Alzweiler nach Winterbach Behüfs Einsegung der Leichen, erhält der Pfarrer für jeden Gang fünfzehen Silbergroschen, welche jedoch für die Zahlungs-Unfähigen nicht garantirt werden.
- a) Die Begräbnißkosten von einer Leiche auf einen Thaler fünf Silbergroschen,
- b) für jedes Singamt mit fünfzehen Silbergroschen,
- c) für den Opfer zehen Silbergroschen hiermit festgesetzt wird,
- d) die üblichen Stolgebühren belassen, wie sie jetzo bestehen.
Die Gemeinderäthe setzen nun das Einkommen, in Preußische Maaße reduzirt, für den zeitlichen Geistlichen folgendes Gehalt fest und zwar
1) 45 Scheffel Roggen
2) 66 Scheffel Hafer
3) statt an früheren Kartoffeln:
6 Scheffel Roggen
9 Scheffel Hafer
4) 30 Gentner Roggenstroh
5) 150 Gebund Haferstroh
6) 3 Klafter Holz
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
Der Gemeinderath von Alsweiler
Brück, Eckert, Theobald, Schmidt, Brill, Laub, Gesner
Der Gemeinderath von Winterbach
Kloos, Morsch, Welter, Gesner, Kloos
Der Bürgermeister Arimond
Randvermerk zum Pfarrgut:
- Alsweiler
1 eine Wiese, Fl. 4, nr 268, im Herzen Kern groß 1 Morgen 30 Ruthen 40 Fuß
2) Fl. 4, nr 356, Garten in Reichengrünchen groß 129 Ruthen 40 Fuß
3) Fl. 8, nr 670, Ackerland in Pastorsstück groß 5 Morgen 2 Ruthen 40 Fuß
- Winterbach
1) Fl. 6, nr 103, Ackerland an der alten Straße groß 135 Ruthen
2) Fl. 8, nr 422, eine Wiese im Bruchwäldchen groß 125 Ruthen 40 Fuß.
Die Naturallieferungen werden noch lange beibehalten, später in Geldlieferungen umgerechnet, und sind heute durch die Neufestsetzung des Staatsgehaltes überlebt.
2.2. Die junge Pfarrei benötigt Kirchengebäude, Pfarrhaus und Friedhof
Die bereits über 400 Jahre alte und kleine Kapelle ist natürlich den Anforderungen der jungen Pfarrgemeinde mit ihrer Filiale nicht mehr gewachsen. 1803 trägt die Gemeinde das Kapellenschiff ab und baut an den alten Turm ein neues Langschiff an, in dem 272 Menschen Platz finden können. Der Innenraum ist bis zur Kommunionbank gerade 10 m lang und etwa 7 m breit, die Tiefe des Chores misst etwa 5 m. Das Kirchengebäude ohne Turm misst außen 10,68 m auf 7,54 m. Die Traufhöhe liegt bei 5,34 m. Die asymmetrische Anordnung des neuen Langhauses an den Turm lässt auf den bereits 1803 vorhandenen Kirchhof schließen, dessen Belegung einen Versatz der an ihn angrenzenden östlichen Außenmauer nicht zuließ.
Mit dieser Kirche wird die Vikarie Alsweiler am 01. 07. 1805 selbständige Pfarrei und Vikar Weismüller zum Pfarrer bestellt. Letzterer muss in einem Privathaus im Ort gewohnt haben, denn erst 1808 kann sich die Pfarrgemeinde den Bau eines Pfarrhauses leisten.
Bald nach ihrer Gründung muss die junge Pfarrgemeinde erkennen, dass der Kirchhof in kurzer Zeit überbelegt sein wird und die Kirche nicht mehr alle Gläubigen fassen kann. Die Enge der Kirchhofsfläche lassen den Gedanken reifen, an einer anderen Stelle einen neuen Friedhof anzulegen. Wohl im Interesse der Filialisten plant die Gemeinde 1819 den neuen Gottesacker an den Ortsausgang nach Winterbach und führt die Arbeit im gleichen Jahr aus. In den Monaten September und Oktober 1846 wird der Friedhof vergrößert, das Gelände eingeebnet und eine Treppe angelegt. Pfarrer Backes segnet ihn am 16. 11. 1846 ein. Heute befindet er sich noch an der gleichen Stelle, allerdings mehrfach erweitert und mit einer Friedhofskapelle ausgestattet.
Im Jahr 1935 lässt die Pfarrei die Scheune des Pfarrhauses für die kirchlichen Vereine zu einem Pfarrsaal umbauen. Die in Alsweiler weilenden bischöflichen Würdenträger haben eine Übernachtung in diesem Haus immer wieder abgelehnt. Erst nachdem im Sommer 1936 das Pfarrhaus umgebaut und im oberen Stock Zimmer mit separaten Zugängen geschaffen sind, übernachtet am 20. 04. 1956 zum ersten Mal ein Bischof in Alsweiler. Im Frühjahr 1964 wird es abgerissen, um von dem heutigen Pfarrhaus ersetzt zu werden. Der Neubau mit einem 36 m2 großen Pfarrsälchen unter der Garage ist im Oktober 1964 vollendet. Der Pfarrer zieht am 18. Oktober aus seiner Interimswohnung am Marpinger Weg 2 in das neue Pfarrhaus.
2.3. Die Pfarrei erhält ein neues Kirchengebäude
Pfarrer Weismüller schenkt der Kirchengemeinde in einem Testament vom 12. 01. 1821 seine nicht unbescheidene Bibliothek und stiftet 200 Gulden für einen Schulfonds der Pfarrei Alsweiler mit der Anweisung, die Zinsen im Verhältnis 2:1 jährlich für arme Schulkinder aus Alsweiler und Winterbach zu verwenden.
Als sein Nachfolger Pfarrer Michael Backes 1823 den Dienst antritt, muss er die Notwendigkeit einer größeren Kirche erkennen. Spätestens 1825 unternimmt er erste Schritte zu einer Vergrößerung des Gebäudes, denn bereits im Januar 1826 stellt der Amts-Bürgermeister zu Bliesen den Antrag an die Regierung in St. Wendel, für den geplanten Kirchenbau in Alsweiler Bauholz aus den Gemeindewaldungen veräußern zu dürfen. Der Werdegang dieser Vorarbeiten bis zur Grundsteinlegung am 15. 05.1929 ist in der Schrift „Von der Kapelle zur Pfarrkirche“ von Raimund Kirz ausführlich gewürdigt.
Vor Baubeginn ist jedoch am 13.04.1829 die Kapelle niedergelegt worden. Bei der Grundsteinlegung werden die Kosten für die neue Kirche auf 8 000 Gulden veranschlagt. Die Arbeiten am neuen Gotteshaus gehen zügig voran. Der Rohbau steht bereits nach vier Monaten Bauzeit und der Turm ist ungefähr 30 Fuß (= 9 m) aufgeführt. Aber auf Veranlassung des Bauherrn weicht der ausgeführte Bau so stark vom Bauplan ab, dass der herzogliche Bauinspektor Fladt dem Weiterbau seine Zustimmung versagt und die Bauarbeiten einstellt.
Im Frühjahr drohen die beiden Seitenwände einzustürzen, Chor und Dach sind unverletzt. Alle Bemühungen bei der herzoglichen Regierung in St. Wendel und beim Herzog selber sind vergebens. Die Pfarrei muss im Herbst 1930 auf eigene Kosten das linke Seitenteil bis auf die Fensterbänke und das rechte bis auf die Fensterbögen abtragen. Die zusätzlich erforderlichen Arbeiten kosten 2 680 Gulden, die durch vermehrten Holzeinschlag bereitgestellt werden. Die Einsegnung der neuen Kirche nimmt Dechant Creins, St. Wendel, am 11. 10. 1831 vor. Hauptpatron ist St. Mauritius, St. Sebastian der Ortspatron.
In den 160 Jahren seines Bestehens muss das Kirchengebäude teilweise bedeutende Veränderungen über sich ergehen lassen. Pastor Backes beschafft 1845 für 32 Francs buntes Glas aus Frankreich, schenkt es der Kirchengemeinde und lässt damit das Fenster über dem I-Hochaltar von Anton Leidendecker aus St. Wendel für 12 Taler, 3 Silbergroschen und 6 Pfennig damit verglasen. Im Jahr 1857 muss der Glockenstuhl erneuert werden. Zimmermann Schario aus Marpingen berechnet 23 Taler für diese Arbeit.
Der Fußboden erhält in den Monaten Mai bis Juli des folgenden Jahres vom Turm bis zum Kreuzgang einen neuen Plattenbelag. Auf ihrem eigenen Grundstück brechen die Brüder Peter und Nikolaus Kreuz von Alsweiler (Päles, 569) die Steine. Der Schuh, ein mit dem „Fuß“ vergleichbares Längenmaß von 31,4 cm, kostet einen Silbergroschen, insgesamt sind 46 Taler und 10 Silbergroschen zu bezahlen. Ein Taler zählt 30 Silbergroschen oder 360 Pfennig.
Die Firma Schütz aus Tholey behaut und legt die Platten. 1859 werden die restlichen Platten bis zur Kommunionbank gelegt. Die Brüder Kreuz liefern die Steine für 17 Taler und Wendel Kornbrust, Steinhauer aus Winterbach, übernimmt die Verarbeitung der Platten. Der Kirchenvorstand besteht 1876 aus Pfarrer Schneider als Vorsitzendem, Johann Umhofer, Winterbach, als seinem Stellvertreter und den Mitgliedern Johann Marx, Anton Rauber, Wendel Brill, Nikolaus Morsch und Nikolaus Laub. Zwei Mitglieder sind aus Winterbach. Das Amt des Kirchenrechners nimmt Peter Hoffmann wahr.
Für 180 Mark lässt die Kirchengemeinde 1899 die Kommunionbankstufen aus Marmorterrazzo neu anlegen.
Weil sich in den Jahren des 1. Weltkrieges die Notwendigkeit einer Vergrößerung der Kirche herausstellt, sammelt Pfarrer Vogt Spenden für einen Erweiterungsbau. In den Nachkriegsjahren wird das Geld jedoch vollständig entwertet. Im Jahr 1929 zählt die Pfarrei 1 650 Seelen, und die Forderung nach einer größeren Kirche wird immer dringender. An Baumaßnahmen ist aber wegen der Wirtschaftslage nicht zu denken.
In der zweiten Jahreshälfte 1938 veranlasst Pfarrer Wöllert den Abbruch und einen erweiterten Neubau der Empore für 2 000 Mark, den Umbau der Orgel, den Einbau von drei Registern und die Installation eines elektrischen Gebläses für 3 500 Mark. Diplomingenieur Willi Weynes aus Limburg, später Dombaumeister in Köln, entwirft zwölf neue Fenster, die für 3 500 Mark angefertigt und gesetzt werden. Für 500 Mark kauft die Kirche einen neuen Beichtstuhl und zwei neue Bänke. Die Erschwernisse des kirchlichen Lebens im Dritten Reich erfordern die Gründung eines „Kirchen- Verschönerungsvereins“ zur Finanzierung der Anschaffungen und Reparaturen. Im gleichen Jahr zählt die Gemeinde 1740 Katholiken, 7 Protestanten und einen Andersgläubigen.
Der Zweite Weltkrieg wirkt sich auch auf unsere Kirche zerstörend aus. Weil auf dem Kirchplatz Wehrmachtautos am 06.12.1944 abgestellt sind, treffen die Geschosse feindlicher Tiefflieger auch die Kirchenuhr, Fenster und die Orgel. Die Scheune des Nachbarn Johann Holzer wird ebenso getroffen und brennt ab. Ein Bombenangriff am 18. 03. 1945, dem Tag des Einmarsches der Amerikaner in Alsweiler, zerstört weitere Kirchenfenster, die Kirchentür und das Dach. Die Pfarrhausfenster und -türen werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
2.4. Die Pfarrkirche muss erweitert werden
Nach dem Krieg denkt der Kirchenvorstand wieder an eine Kirchenerweiterung. Am 20. 07. 1947 beschließt er endgültig den Umbau der Kirche. Harte und langwierige Verhandlung stehen bevor, ehe 195 0 die Idee in die Tat umgesetzt werden kann. Zunächst wird am 01. 08. 1947 die 1871 anlässlich des Sieges im deutsch-französischen Krieg gepflanzte Kaisereiche gefällt. Trotz der räumlichen Enge geht der Baum, von Karl Kreuz, Konrad Ohlmann, Hans Betz und Willi Backes fachgerecht niedergelegt, um 20.45 Uhr zu Boden, ohne den geringsten Schaden anzurichten. Ein gutes Omen! Die Bauarbeiter nehmen ihre Arbeit an der neuen Sakristei am 11. 08.1947 auf. Der Umbau des Kirchenschiffes erfordert allerdings noch weitere Vorarbeiten.
Ab September 1948 sammelt die Pfarrei durch Kollekten ein Jahr lang erste Gelder für den Kirchen-Erweiterungsbau. Im Oktober 1949 beginnen dann Haussammlungen, deren erste den Verantwortlichen mit einem Ergebnis von 110 000 Francs Mut macht. Prof. Thoma vom Generalvikariat schlägt am 23. 11. 1949 während der Verhandlung über das Bauprojekt vor, zwei Seitenschiffe zu bauen. Der Kirchenvorstand schließt sich vier Tage später diesem Vorschlag an und fasst einen entsprechenden Beschluss.
Daraufhin erwirbt die Pfarrei einen Teil des Gartens von Jakob Eckert (Hiwwel) und der Mühlenstraße. Der Bescheid über einen Zuschuss des Bistums in Höhe von einer Million Francs geht am 08. März 1950 ein, worauf die Regierung des Saargebiets am 26. 04. 1950 ihrerseits einen Zuschuss über zwei Millionen Francs bewilligt. Mit dem 30. 04. 1950 sind alle wichtigen Vorarbeiten abgeschlossen. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 11 000 000 Francs, der Bauplan ist von Baurat Reif, St. Wendel, angefertigt, die Fa. Vollmann aus St. Wendel wird am 02. Mai 1950 ihre Arbeit mit der Verlegung der Mühlenstraße um fünf Meter zur alten Schule hin aufnehmen. Während der Bauarbeiten findet der Gottesdienst im Pfarrsälchen und im Freien vor dem Pfarrsälchen statt.
Bereits am 24. September 1950 kann der erste Gottesdienst in der provisorisch hergerichteten Kirche gehalten werden, obwohl noch weitere Arbeiten auszuführen sind. Im Oktober werden die am 18.03.1945 zerstörten Fenster für die neuen Fenster in den Seitenschiffen umgestaltet und verwertet. Die neue Heizung brennt am 26. 01.1951 zum ersten Mal. Im Februar sind die Bauarbeiten so weit abgeschlossen, dass am 04. die neue Taufkapelle benutzt und ab 11. 02. 1951 der Gottesdienst wieder regelmäßig in der Kirche gefeiert werden kann. Ihren Abschluss finden die Arbeiten am 21. 11. 1951 mit der feierlichen Schlusssteinlegung. Zugleich wird ein Ziegelstein der Hl. Pforte der Peterskirche aus dem Jahr 1933/34 in den Durchgang der Taufkapelle zum Altarraum eingemauert. In der Zeit vom 05. bis 20. März 1956 erhält die Decke des Hauptschiffs eine Holzplattenkaschierung, gleichzeitig wird die Kommunionbank verändert und neu aufgestellt. Um ein einheitliches Bild des Kircheninneren zu erreichen, erhalten die beiden Seitenschiffe in der Zeit vom 16. 02. bis 10. 04. 1961 ebenfalls Holzdecken. 1960 leben in Alsweiler 2 094 Katholiken, 15 Protestanten und ein Einwohner mit anderem Bekenntnis. Das gesamte Bistum Trier zählt am 01. 01. 1960 genau 1 765 476 Katholiken in 849 Pfarreien bei 620 363 Andersgläubigen.
In Eigenleistung baut die Pfarrgemeinde von April bis Dezember 1970 eine Warmluftheizung in der Pfarrkirche. Kirchturmarbeiten liegen 1972 an. Im September wird das Dach renoviert, eine neue Kirchturmuhr montiert und am 06. 10. 1972 krönen ein neuer Hahn und ein neues Kreuz die Kirchturmspitze.
Am 17. 09. 1977 fasst der Kirchenvorstand den Beschluss, die Pfarrkirche in vier Bauabschnitten grundlegend zu renovieren. Die Arbeiten umfassen die Trockenlegung des Mauerwerks, den Anbau einer Treppe an die Sakristei, die Neuverschalung und Neueindeckung des Kirchendaches mit Schiefer. Vom 11. 11. 1980 bis zum 03.10.1981 dauert die Renovierung des Innenraumes der Kirche. Zwei neue Säulen werden eingezogen, ein neuer Boden verlegt und die Empore erheblich verkleinert. Der Chor erhält neue Fenster, der Boden und die Altarinsel werden mit Verona-Marmor ausgelegt, Altar, Kreuz, Pieta und Kreuzweg restauriert und der gesamte Innenraum neu angestrichen. Während der Bauzeit hatte der Pfarrer die Gottesdienste im Pfarrheim gehalten. Der erste Gottesdienst in der renovierten Kirche am 03. 11. 1981 ist deshalb ein Freudenfest für die Kirchengemeinde. Der letzte Bauabschnitt mit dem Ausmalen der Taufkapelle beginnt am 07. 04. 1983 und beeinträchtigt das Kirchenleben nur noch am Rande. So präsentiert sich die Pfarrkirche auch dem heutigen Besucher.
2.5. Winterbach strebt die Selbständigkeit an
Pfarrer Alois Theis fällt die Aufgabe zu, eine zweite Kirche in der Pfarrgemeinde zu bauen. Die Selbständigkeitsbestrebungen der Winterbacher zielen darauf, die dort im Jahre 1755 erbaute Kapelle, inzwischen nicht nur zu klein, sondern auch baufällig geworden, durch ein Kirchengebäude zu ersetzen. Am 16. 04. 1896 erhebt der Bischof die Filiale Winterbach zur Kapellengemeinde. Jetzt kann ein Fonds zum Bau einer eigenen Kirche angelegt werden. Unter Pfarrer Mathias Alois Hensel beginnt Winterbach im März 1899 seinen Kirchenbau. Ende Januar 1900 ist die Kirche fast ganz fertiggestellt und stürzt ein. Der Architekt und der Bauunternehmer werden gerichtlich zur Abtragung der ganzen Kirche und zum Ersatz sämtlicher Unkosten der Gemeinde verpflichtet.
Im März 1905 beginnen die Arbeiten zum Bau einer anderen, im Plan etwas größer gehaltenen Kirche in Winterbach. Im September 1906 ist der Kirchenbau fertiggestellt, und die Kirche wird konsekriert. Die kirchlichen Vertretungen von Alsweiler und Winterbach vereinbaren am 04. 03. 1907 in Alsweiler und am 07. 03. 1907 in Winterbach zur beiderseitigen Zufriedenheit eine vermögensrechtliche Auseinandersetzung. Daraufhin erhebt das Bistum Winterbach zur Vikarie und legt am 13. 05.1907 die Selbständigkeit des neuen Pfarrvikars in der Seelsorge für Winterbach fest. Pfarrvikar Meckel zieht am 20. 05. 1907 in Winterbach ein. Damit hat Winterbach einen eigenen Seelsorger; eine selbständige Pfarrei wird es jedoch erst am 01. 10. 1924 unter Pfarrer Willems. Seit 19. Juli 1987 verwaltet wieder der Pfarrer von Alsweiler die Pfarrei Winterbach.
2.6. Die Glocken erleben eine wechselvolle Geschichte
Die Geschichte der Alsweiler Kirchenglocken ist mit Freude und Stolz ebenso verbunden wie mit Trauer und Sorge. Die Kapelle besitzt eine kleine bescheidene Glocke. Weil der Kirchturm 1829 abgerissen wird und die Bewohner nicht auf den Glockenschlag verzichten wollen, hängen die Bauarbeiter die Glocke an einen stabilen Ast des Nussbaums auf dem Nachbargrundstück von Wendel Laub (Sohn von Michel Laub, Hiwwelhaus)81, damit sie vorläufig von dort aus ihren Dienst versehen kann. Nach Fertigstellung der neuen Kirche hängen die Arbeiter die alte Glocke in den neuen Glockenstuhl, wo sich bald eine weitere Glocke zu ihr gesellt. Die neue Glocke ist größer als die alte und 337 Pfund schwer.
1856 zerspringt die große Glocke und wird eingeschmolzen. Die Firma Mabilon in Saarburg gießt zwei neue Glocken für unsere Pfarrei, eine mit 629 und die zweite mit 868 Pfund Gewicht. Das neue Gesamtgewicht erfordert den Bau eines neuen Glockenstuhls, den die Firma Schario aus Marpingen errichtet. Ein Zentner Glocke kostet die Gemeinde 156 Mark. Winterbach beteiligt sich an der kleinen Glocke zu einem Drittel. Auf Pfingstmontag weiht Dechant Creins die beiden neuen Glocken.
lm ersten Weltkrieg verlangt die Kriegsmaschinerie ihren Tribut. Zwei Glocken müssen abgeliefert werden, um eingeschmolzen mit ihrem Material Kriegszwecken zu dienen. Nach dem Krieg bestellt die Pfarrgemeinde neue Glocken, die aber lange auf sich warten lassen. Sogar die Regierungskommission des Saarlandes schaltet sich ein, um die an der Grenze zurückgehaltenen Glocken freizubekommen. Am 16. 03. 1923 schreibt sie an die Zollverwaltung: „Wir befürworten dringend die Genehmigung der Einfuhr der in Theley liegenden Kirchenglocken der Pfarrei Alsweiler. Alsweiler liegt in unmittelbarer Nähe der Saargebietsgrenze. Die Glocken liegen auf einem Lastkraftwagen, für welchen hohe Gebühren bezahlt werden müssen, wenn er noch länger in Theley stehen bleiben muss. gez. Notton“.
Endlich können die Gläubigen am 25. 03. 1923 um 14.00 Uhr die Weihe der drei neuen Glocken feiern. Das neue Geläute stammt aus der Glockengießerei Mabilon, ist auf die Töne g - a - h abgestimmt und den Heiligen Barbara, Maria und Mauritius geweiht.
Beim Ausbruch des zweiten Weltkrieges verbietet die Reichsregierung am 03. 09. 1939 das Glockenläuten. Stattdessen wird eine Viertelstunde vor Beginn des Gottesdienstes mit einer Glocke kurz gezinkt (angeschlagen). Im Verlauf des Krieges lockert das Kriegsministerium sein Läuteverbot. Dafür treten andere Einschränkungen in Kraft. Am 18. 03. 1942 nehmen Arbeiter der Fa. Samson aus Neunkirchen sogar die beiden Glocken Sancta Maria und Sanctus Mauritius vom Turm ab. Damit müssen wiederum Alsweiler Glocken für den Kanonenbau herhalten. Zuletzt läuteten die Glocken für das Sterbeamt des Gefallenen Ewald Schönecker.
Um neben der verbliebenen Glocke noch ein weiteres Geläut zur Verfügung zu haben, beschafft sich die Gemeinde 1945 aus einem Lager in Niederlinxweiler eine kleine Stahlglocke. Auf Dauer stellen diese beiden Glocken die Ansprüche der Pfarrei jedoch nicht zufrieden. Deshalb beschließt der Kirchenvorstand am 21. 06. 1953, neue Glocken zu beschaffen. Barbaraglocke und Stahlglocke läuten am 25. 11. 1953 zum letzten Mal. Um 9.30 Uhr wird die Barbaraglocke abgenommen und zerschlagen. Zwei Tage später gießt die Firma Mabilon drei neue Glocken, die am 19. 12. 1953 um 13.00 Uhr in Alsweiler feierlich empfangen werden. Abt Petrus Borne von der Tholeyer Abtei weiht am nächsten Tag um 14.30 Uhr die Barbaraglocke (400 kg, Durchmesser 88 cm, Ton b), die Marienglocke (600 kg, Durchmesser 98 cm, Ton as) und die Mauritiusglocke (1 000 kg, Durchmesser 118 cm, Ton f). Auf Heiligabend grüßen die neuen Glocken eine ganze Stunde lang die Gläubigen der Gemeinde. Seit Januar 1954 treibt ein elektrisches Läutewerk die Anlage.
2.7. Die erste Orgel wird vor 130 Jahren angeschafft
Ihre erste Orgel erhält die Pfarrkirche im Juli des Jahres 1861. Orgelbaumeister Peter Jacobs aus Trier liefert sie für 675 Taler. Im gleichen Jahr wird Lehrer Müllenbach nach Alsweiler versetzt und wird der erste Alsweiler Organist. Bis 1893 wird die Organistenstelle ausschließlich mit Lehrern der Alsweiler Schule besetzt. 1868 kauft die Pfarrgemeinde zwei zusätzliche Register. Für Pfingsten 1902 baut die Firma Walcker aus Ludwigsburg eine neue Orgel für 6 100 Mark auf der Empore ein. 1938 lässt die Kirchengemeinde ihre Orgel umbauen und um drei Register erweitern. Mit dem elektrischen Gebläse kostet die Erweiterungsmaßnahme 3 500 Mark. Beim Fliegerangriff im Dezember 1944 wird auch die Orgel beschädigt. 1969 ersetzt die Pfarrgemeinde die inzwischen 31 Jahre alte und stark beschädigte Walcker-Orgel durch eine neue elektrische Orgel. Am 30. 09. 1990 feiert die Kirchengemeinde die Einweihung einer neuen Orgel, die von Orgelbaumeister Gerd Mayer geplant und hergestellt worden ist.
2.8. Das Krieger-Denkmal
Zur Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet die Pfarrei ein Krieger-Denkmal an der Außenseite der Kirche zwischen dem nördlichen Seitenportal und dem Kirchturm. Am 14.05.1922 weiht Dechant Backes aus Bliesen in Vertretung des erkrankten Pfarrers im Beisein einer großen Pfarrfamilie, des Bürgermeisters und des Landrates die Gedenkstätte für die Opfer des ersten Weltkrieges ein. Nach dem zweiten Weltkrieg lässt die Pfarrei das Denkmal um zwei Tafeln mit den Namen der Opfer des Krieges erweitern und am 28. 03. 1954 einweihen.
2.9. Pfarrheim und Kindergarten bereichern das Gemeinschaftsleben
Eine besondere Initiative entwickelt die Pfarrgemeinde beim Bau des Pfarrheims in den Jahren 1968 und 69. Nachdem bereits seit vielen Monaten durch Haussammlungen freiwillige Spenden in unerwarteter Höhe eingegangen sind, treffen sich am 19.März 1968 143 Männer mit Werkzeug an der Baustelle, um den Bau zu beginnen. Am 22. 12. 1968 feiern die Arbeiter das Richtfest. Danach werden die Innenausbauarbeiten so zügig in Angriff genommen, dass die nächste Kirmes bereits im provisorisch hergerichteten Pfarrheim gefeiert werden kann. Nach 21monatiger Bauzeit und einer Eigenleistung von etwa 160 000,- DM kann dieses bedeutende Gemeinschaftswerk der Pfarrgemeinde am 30. 12. 1969 seine Weihe erhalten.
Einen weiteren Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben der Pfarrei bilden der Bau und die Einweihung des Kindergartens unmittelbar neben dem Pfarrheim. Er wird am 01. 02. 1974 eröffnet. Eigentümer ist die Gemeinde Marpingen, Träger die Kirchengemeinde Alsweiler mit voller Freiheit und Selbständigkeit in personellen und sachlichen Entscheidungen.
Quelle: Familienbuch Alsweiler von Robert Groß aus dem Jahre 1992
1800 |
Bruderschaft vom heiligen Sakrament |
33 männlich |
|
Herz-Jesu-Bruderschaft |
33 männlich |
|
Herz-Jesu-Ehrenwache |
115 weiblich |
|
Bruderschaft vom heiligen Rosenkranz |
270 weiblich |
1845 |
Bruderschaft vom heiligen Herzen Mariä |
|
1864 |
St. Barbara-Bruderschaft (Arbeiterverein) |
350 (ca.) |
1888 |
Cäcilienverein (Kirchenchor) |
60 |
1910 |
Borromäusverein |
51 |
1912 |
Marianische Jungfrauenkongregation |
143 |
1929 |
Mütterverein |
259 |
1930 |
Männer-Apostolat |
40 |
1933 |
Pfarrcaritas |
|
1936 |
Bonifatiusverein |
79 |
|
Kindheit-Jesu-Verein |
275 |
|
Franz-Xaver-Verein |
|
1946 |
Katholische Jugend |
|
1972 |
Kolpingfamilie
|
|
Quelle: Familienbuch Alsweiler von Robert Groß aus dem Jahre 1992
Pfarrer Johann Peter Weismüller
16.07.1768 Geburt in Manderscheid
1788 Bacc. art. lib. Universität Trier
1789 Magister
25.01.1793 Priesterweihe in Trier
1793 Vikar in St. Wendel
27.07.1800 Vikar in Alsweiler
01.07.1805 Pfarrer in Alsweiler
27.08.1823 Tod in Trier
Pfarrer Michael Backes
09.12.1791 Geburt in Güdesweiler
17.03.1821 Priesterweihe in Metz
1821 - 24 Kaplan in Hellimer, Frankreich
01.05.1824 Pfarrer in Alsweiler (1. Taufe in Alsweiler am 14.05.1824)
05.02.1860 Tod in Alsweiler
Pfarrer Konrad Schneider
07.12.1825 Geburt in Trier
28.08.1851 Priesterweihe in Trier
Kaplan in Adenau
Kaplan in Waxweiler
25.06.1853 Kaplan in Kochem
06.09.1855 Pfarrer in Strohn
18.09.1860 Pfarrer in Alsweiler
25.01.1887 Hofgeistlicher in Könen
02.08.1888 Pfarrer in Könen
01.05.1891 Ruhestand
03.07.1893 Tod
Pfarrer Johann Theiß
22.02.1839 Geburt in Trier
26.08.1865 Priesterweihe in Trier
26.08.1865 Kaplan in Bleialf
01.10.1869 Pfarrer in Gondenbrett
07.11.1884 Hilfsgeistlicher in Halsenbach
03.05.1887 Hilfsgeistlicher in Alsweiler
02.08.1888 Pfarrer in Alsweiler
04.04.1898 Tod in Alsweiler
Pfarrer Matthias Alois Hensel
07.09.1855 Geburt in Wasserliesch
23.07.1882 Priesterweihe in Eichstätt
31.01.1884 Kaplan in Dillingen
23.10.1886 Kaplan in Waldbreitbach
20.05.1890 Pfarrer in Oberweis
20.08.1898 Pfarrer in Alsweiler
04.04.1903 Pfarrer in Lehmen
01.10.1928 Verzicht auf die Pfarrstelle
22.10.1933 Tod
Pfarrer Willibrord Weins
16.06.1876 Geburt in Wittlich
18.03.1899 Priesterweihe in Trier
04.04.1899 Kaplan in Gebhardshain
20.03.1901 Kaplan in Lisdorf
17.05.1903 Pfarrer in Alsweiler
24.04.1910 Pfarrer in Brotdorf
21.05.1919 Pfarrer in Oberkail
10.06.1924 Definitor in Oberkail (bis 01.03.1938)
30.07.1944 Tod in Oberkail
Pfarrer Lorenz Vogt
03.01.1880 Geburt in Trechtingshausen
08.04.1905 Priesterweihe in Trier
26.04.1905 Kaplan in Neunkirchen - St. Marien
01.05.1909 Präfekt in Kemperhof bei Koblenz
06.03.1910 Kaplan in Kärlich
08.09.1910 Kaplan in Koblenz - Herz Jesu
19.09.1911 Pfarrer in Alsweiler
17.05.1926 Pfarrer in Eppelborn (bis 1943)
03.12.1930 Definitor von Illingen
03.02.1943 Tod in Eppelborn
Pfarrer Ludwig Ferber
24.12.1887 Geburt in Saarbrücken-Malstatt
29.03.1914 Priesterweihe in Trier
15.04.1914 Kaplan in Wittlich
20.03.1915 Kaplan in Losheim
22.09.1915 Kaplan in Halsenbach
28.08.1916 Kaplan in Neunkirchen - St. Marien
23.08.18 Kaplan in Gerolstein
06.02.19 Kaplan in Differten
Kaplan in Püttlingen
20.08.1923 Pfarrer in Morscheid
23.06.1926 Pfarrer in Alsweiler
15.05.1927 Verzicht auf die Pfarrstelle
28.08.1929 Pfarrer in Aremberg
01.10.1930 Verzicht auf die Pfarrstelle, Ruhestand ın Bad Harzburg
08.08.1959 Tod in Scherfelde/ Westfalen
Pfarrer Karl Thommes
01.03.1892 Geburt in Mayen
22.12.1917 Priesterweihe in Trier
12.01.1918 Kaplan in Eppelborn
01.10.1918 Kaplan in Koblenz - Herz Jesu
24.07.1927 Pfarrer in Alsweiler
11.08.1935 Pfarrer in Wittlich
24.10.1935 Dechant in Wittlich
31.12,1962 Ruhestand in Wittlich
04.01.1969 Tod in Wittlich, daselbst beerdigt
Pfarrer Robert Franz Wöllert (Ehrenbürger)
26.07.1897 Geburt in Saarburg
11.03.1923 Priesterweihe in Trier
15.04.1923 Kaplan in Waldbreitbach
01.05 1926 Kaplan in Pfalzel
23.08.1929 Pfarrvikar in Sötern-Schwarzenbach
29.09.1935 Pfarrer in Alsweiler
26.08.1962 Letzter Gottesdienst in Alsweiler
29.08.1962 Ruhestand in Tholey
10.07.1965 Tod in Bergzabern (Kuraufenthalt)
14.07.1965 Beerdigung in Saarburg
Pfarrer Paul Balling
07.06.1920 Geburt in Püttlingen
04.10.1940 Kriegsteilnahme u. a. in Afrika
09.05.1943 Amerikanische Kriegsgefangenschaft
06.05.1946Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft
23.12.1950 Priesterweihe in Trier
27.07.1951 Kaplan in Landsweiler-Reden
17.07.1954 Kaplan in Saarbrücken - St. Michael
22.07.1955 Pfarrverwalter in Rissenthal
07.05.1957 Pfarrvikar in Rissenthal
17.02.1963 Pfarrer in Alsweiler
01.01.1987 Ruhestand in Saarlouis-Steinrausch
Pfarrer Leo Schorr
19.07.1931 Geburt in Saarbrücken - St. Josef
06.04.1957 Priesterweihe in Trier
22.07.1957 Kaplan in Koblenz-Pfaffendorf
03.05.1960 Kaplan in Mettlach
30.08.1960 Kaplan in Wittlich
06.04.1963 Pfarrer in Baumholder
25.03.1973 Pfarrer in Wadgassen
01.10.1975 Dechant (und ab 09.12.1982 Gebietspfarrer) in Wadgassen
12.07.1987 Pfarrer in Alsweiler
Vikar Pater Gotthard Stief SVD
30.07.1924 Geburt in Bad Warmbrunn in Schlesien
1942 - 45 Dienst im RAD und in der Wehrmacht
1945 Amerikanische Kriegsgefangenschaft
1946 Eintritt in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes (SVD)
1946 - 53 Noviziat und Studium der Philosophie und Theologie in St. Augustin bei Bonn
24.08.1952 Priesterweihe in St. Augustin
1953 - 62 Weiterstudium an der Universität Köln (Latein und Geschichte)
1969 - 89 Lehrer am Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel
01.01.1990 Vikar für Alsweiler und Winterbach
Kirchliche Geschichte der Pfarrei St. Mauritius Alsweiler
Quelle: Familienbuch Alsweiler von Robert Groß aus dem Jahre 1992
Pfarrer Jakob Brill
09.08.1887 Geburt in Alsweiler
01.08.1914 Priesterweihe in Trier
01.10.1914 Kaplan in Püttlingen
01.10.1916 Kaplan in Waldbreitbach
01.05.1918 Kaplan in Ensdorf
11.10.1918 Kaplan in Sulzbach
01.05.1921 Kaplan in Wittlich
07.03.1923 Pfarrverwalter von Waldhölzbach-Scheiden
23.04.1923 Vikar in Waldhölzbach
01.05.1927 Pfarrer in Kinheim
1932 Gefängnisseelsorger in Breslau (Januar bis April)
01.12.1 953 Ruhestand (Kinheim)
15.05.1954 Tod in Alsweiler
18.05.1954 Beerdigung in Alsweiler
Pater Johannes Laub, SVD
25.11.1901 Geburt in Alsweiler
09.05.1929 Priesterweihe in St. Gabriel bei Wien
29.06.1929 Peter und Paul, 1. Messopfer in Alsweiler
09.1929 Missionar in Brasilien
1929 Sprachausbildung in Juiz de Fora, Brasilien
1930 Lehrer am Missionsgymnasium in Sitio
1933 Lehrer am Priesterseminar in Sao Paolo
ab 1941 Seelsorger in verschiedenen brasilianischen Pfarreien bis 1980, zuletzt in Sao Paolo
03.05.1961 Erster Heimaturlaub nach 32 Jahren Abwesenheit und Pfarrverwalter in Alsweiler 1962/1963
06.10.1962 Ehrenbürger der Gemeinde Alsweiler
21.04.1972 Heimaturlaub bis 14.11.1972
01.07.1979 Goldenes Priesterjubiläum in Alsweiler
12.01.1980 Tod in Sao Paolo, Brasilien
Pfarrer Rudolf Müller
24.08.1912 Geburt in Alsweiler
01.08.1937 Priesterweihe in Trier
04.03.1938 Kaplan in Mayen
24.03.1942 Wehrdienst bis Juni 1945
17.08.1945 Kaplan in Großrosseln
28.03.1950 Pfarrer in Lützkampen
24.09.1954 Definitor von Waxweiler
10.08.1956 Pfarrer in Sulzbach-Altenwald
12.1961 Pfarrer in Haustadt
1983 Ruhestand in Gonnesweiler
09.12.1991 Tod in Gonnesweiler
13.12.1991 Beerdigung in Alsweiler