Pfarrei Maria Himmelfahrt Marpingen
1084
Die von Kaiser Heinrich III., der am 31.März 1084 zum Kaiser gekrönt wurde, bestätigte Urkunde ist in lateinischer Sprache geschrieben; sie kann wie folgt übersetzt werden:
"Im Namen der hl. Dreifaltigkeit Heinrich III. durch göttliche Gnade römischer Kaiser. Unser getreuer Bischof von Verdun Dietrich erlangte von uns aufgrund seiner Bitte die Bestätigung, dass ein gewisser Ritter namens Emich dem genannten Bischof sein Lehen, das besteht aus der Veste Marpedingum mit der Kapelle, den Zehnte, Höfen, Gebäuden, Hörigen, Gesindeleuten beiderlei Geschlechts, Feldern, Äckern, Wiesen, Weiden, Wäldern, Jagdrechten und Wasserläufen mit allen Nutzungen und Rechten zum dauernden unangefochtenen Besitz übergab."
1235
Graf Gerlach von Veldenz erhält die Vogtei im Dorf Marpedingum von dem Grafen von Blieskastel zu Lehen
1276
Pfarrei errichtet vor 1276. Der Abt von Tholey war Kollator, Zehntherr und wirklicher Pfarrer; doch ließ er sich durch einen ständigen Vikar vertreten
1278
Mit dem Amt Schaumburg kam Marpingen zum Herzogtum Lothringen
1330
Auf der Taxa generalis um 1330 erscheint Marpingen als Pfarrei des Dekanates Wadrill im Trierer Bistum
1363
Aus diesem Jahre stammt die kleine Glocke, die noch heute ihren Dienst tut (Beschreibung)
1519
7 bewohnte und zwei unbewohnte Hausstellen in Marpingen
1618
Die Pfarrei zählte 70 Kommunikanten (Osterkommunionpflichtige)
1667
Zennerei Marpingen mit 12 Haushaltungen. Der Herzog von Lothringen war Hochgerichtsherr, der Abt von Tholey Grundherr
1699
Am 23. Mai 1699 legten 12 Familien unserer Gemeinde im Glauben an die Hilfe Gottes das sogenannte Marpinger Gelübde ab: Sie wollten zum Dank, dass sie von Elend und Seuchen, gegen die es damals noch keine medizinische Hilfe gab, verschont blieben, jeden Samstag ab der Mittagszeit die Arbeit ruhen lassen und stattdessen beten.
1739
Die Pfarrei zählte 170 Kommunikanten und 1760 waren es 250
1750
Von der ältesten Pfarrkirche ist wenig bekannt. Dieselbe soll 1750 vergrößert worden sein.
1802
von 1802 bis 1825 gehörte Marpingen als Sukkursalpfarrei zum Bistum Metz
1788
nach dem Übergang Marpingens an Pfalz-Zweibrücken wurden 72 Haushaltungen mit 433 Einwohnern gezählt
1818
An die Pfarrkirche wurde ein zweites Schiff und das Chor angebaut
1892
Kongregation der "Schulschwestern von der christlichen Barmherzigkeit", dem deutschen Zweig der von Maria Magdalena Postel in Frankreich ins Leben gerufenen Ordensgemeinschaft kamen mit einer Neugründung nach Marpingen.
1896
Pastor Theodor Schmitt gründete am 29. Juni 1896 einen Kirchbauverein, dessen Vorsitzender er selbst war. Der Zweck bestand darin, durch monatliche Geldspenden die Finanzierung einer neuen Pfarrkirche sicherzustellen. Diesem Verein gehörten alle Pfarrangehörige an. Die zu zahlenden Beiträge richteten sich nach der Höhe des Einkommens. Die jährlichen Einnahmen des Vereins beliefen sich auf 3.000 bis 3.500 Mark.
Architekt Wilhelm Hector aus Saarbrücken-St. Johann wurde mit dem Bauplan beauftragt, der am 02. September 1896 dem Kirchenvorstand vorgestellt und am 30. Juni 1898 vom bischöflichen Generalvikariat genehmigt wurde. In den folgenden Jahren wurde von der Dorfgemeinschaft tatkräftig an der Verwirklichung des gesteckten Zieles gearbeitet. In Gemeinschaftsarbeit wurde das alte Gotteshaus abgerissen. Der Schutt wurde von Fuhrleuten kostenlos abtransportiert. Alle halfen, keiner schloss sich aus. Auch Pastor Theodor Schmitt packte kräftig mit an. Sein mitreißendes Beispiel verfehlte seine Wirkung nicht.
1900
Über die Unzulänglichkeit der Kirchenräume klagten alle Pfarrer des 19. Jahrhunderts. Zudem war der bauliche Zustand der Vorgängerkirche trostlos. Das Dach war schadhaft, das Gewölbe war undicht geworden und ließ das Regenwasser durchsickern. Die aus dem Lot geratenen Außenmauern wiesen große Risse auf. Die Empore war so niedrig, dass man mit der Hand bis an das Gewölbe reichen konnte. Der enge Raum konnte die damals 2000 Einwohner zählende Gemeinde nicht mehr fassen. Allein von den 400 Schulkindern konnten nur 120 Platz finden.
Erst Pastor Theodor Schmitt, der von 1895 bis 1910 Seelsorger von Marpingen war, schaffte mit Unterstützung der Gemeinde Abhilfe. Er hat uns in seinen Tagebuchaufzeichnungen, die im Pfarrarchiv aufbewahrt sind, über den Werdegang des Bauvorhabens genau informiert.
Am 09. Dezember 1900 übertrug man Architekt Hector die Anfertigung der Pläne und des Kostenanschlages
1902
Am 01. März 1902 wurde der Grundstein gelegt und mit dem Bau begonnen. In den Grundstein der Kirche wurde eine Urkunde folgenden Inhalts in lateinischer Sprache eingemauert:
“Im Jahre 1902, am 08. Juni, als Papst Leo XIII. die Kirche regierte, als Wilhelm II. Kaiser von Deutschland und König von Preußen war und Michael Felix Korum den Bischofssitz innehatte, wurde im Namen der Heiligen Dreifaltigkeit diese Kirche der 2000 Einwohner zählenden Pfarrei Marpingen, unter dem Pfarrer Theodor Schmitt aus Bitburg, unter dem Architekten Wilhelm Hector aus St. Johann-Saarbrücken und dem Erbauer Georg Mar aus Dirmingen, errichtet.”
1903
Am 02. Juli 1903, dem Fest Maria Heimsuchung, wurde die Kirche eingesegnet und zugleich mit der Erstkommunion der Kinder der erste Gottesdienst in der neuen Kirche gefeiert.
1905
Am 05. Juli 1905 wurde die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt anlässlich der Spendung des Firmsakramentes durch Bischof Michael Felix Korum konsekriert.
Der Hauptaltar birgt die Reliquien des hl. Mauritius und anderer Trierer Märtyrer.
1956
Gottesdienste: Sonntagsmesse 7.00 Uhr; 8.45 Uhr; Hochamt 10.45 Uhr; Christenlehre und Andacht um 14.00 Uhr; Werktagsmessen 6.45 Uhr (Winter 7.15 Uhr)
1963-1985
Von 1963 bis 1985 fielen die Umgestaltung der Pfarrkirche, die Anschaffung der Klais-Orgel, der Neubau des Kindergartens, sowie der mehrmalige Umbau des Schwesternhauses hin zur heutigen Begegnungsstätte und heutigem Pfarrheim.
2002
Am Freitag, 01. März 2002, feiert die Pfarrgemeinde Marpingen den 100. Jahrestag der Grundsteinlegung der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Der starke Anstieg der Bevölkerung machte damals einen Neubau der Kirche notwendig. Auch die Erweiterung der Kirche von 1818 reichte für die damals schnell ansteigende Zahl der Pfarrangehörigen nicht aus.
2003
Das 100jährige Jubiläum unserer Pfarrkirche am Sonntag, dem 13. Juli 2003. In einem Festgottesdienst, der vom Kirchenchor, von Streichern und Bläsern musikalisch gestaltet wurde, haben Priester, Gäste und Pfarrangehörige dieses Ereignis entsprechend gewürdigt.
Außerdem wurden Werke von Johann Sebastian Bach und Henry Purcell für Orgel (Orgel: Wolfgang Trost) und Trompete (Trompete Anton Klein) zu Gehör gebracht.
2004
Am Christkönigssonntag, 21. Nov. 2004, war es endlich soweit! Nach dem Hochamt weihte Pastor Hofman das neue Friedhofskreuz unter Assistenz von Pater Rudolf Fritz, der dieses Kreuz geschaffen hat, feierlich ein.
2005
Am 5. Mai 2005 übertrug die ARD das Hochamt zum Fest Christi Himmelfahrt aus der Marpinger Pfarrkirche
seit 11.12.2011 | Volker Teklik | |
01.07.2011 - 10.12.2011 | Walter Morbach, Pfarrer von Urexweiler als Pfarrverwalter | |
1986 - 30.06.2011 | Leo Hofmann | Zur Zeit Rektor im Cusanus Stift, Bernkastel Kues |
1963 - 1985 | Stefan Müller | + 21.12.2009 in Langenscheid |
1958 - 1963 | Wilhelm Martin | |
1946 - 1958 | Anton Nicklas | |
1927 - 1946 | Jakob Biegel | |
1918 - 1927 | Ferdinand Carl Gerhard | |
1910 - 1918 | Matthias Moos | |
1895 - 1910 | Theodor Schmitt | |
1865 - 1895 | Jakob Neureuter | |
1851 - 1865 | Nikolaus Sartorius | |
1839 - 1851 | Peter Josef Bicking | |
1812 - 1838 | Matthias Hoff | |
1803 - 1811 | Peter Josef Lauer | |
1797 - 1803 | Heinrich Licht (Pater Placidus, OSB Tholey) |
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1751 - 1796 | P. Mauritius Klock, OSB Tholey | Bis 1796 Titularpastöre des Tholeyer Klosters |
1748 - 1750 | P. Rodingus Quentz, OSB Tholey | |
1744 - 1747 | P. Bernardus Burgh, OSB Tholey | |
1742 - 1744 | P. Candidus Schmitz, OSB Tholey | |
1736 - 1741 | P. Maximinius Motte, OSB Tholey | |
1733 - 1735 | P. Benedictus Heuardt, OSB Tholey | |
1733 - 1739 oder 1701 und 1718 |
Heuchen(r) | |
1701 - 1718 oder 1667 | Johannes Clees | |
1667 | Mathias Ziegler | |
1629 | Johann Wilhelm Neunhauser | |
1618 | Anton Helfant | |
1569 | Peter Ornhoiffen | Quelle: Heimatbuch Marpingen, Wilhelm Bungert, 1980 |
August Gessner |
* 02.02.1880 + 28.09.1928 |
Priesterweihe 11.08.1911 in Trier |
Friedrich Rech "Fritze Fritz" |
* 21.12.1896 + 29.07.1984 |
Priesterweihe 08.08.1926 in Trier |
Eduard Leist "Poschde Eduard" |
* 04.02.1902 + 29.10.1971 |
Priesterweihe 01.07.1928 in Speyer |
Werner Schnur |
* 20.05.1916 + 05.10.1984 |
Priesterweihe 18.07.1954 in Ravensburg Pater im Orden Heilige Familie |
Werner Neis |
* 10.04.1930 + 01.06.2010 |
Priesterweihe 17.03.1956 in Trier |
Klaus Leist | * 29.06.1958 |
Priesterweihe 09.07.1988 in Trier Zur Zeit Dekan des Pastoralen Raums St. Wendel |
Kevin Schirra | * 05.05.1988 |
Priesterweihe 19.05.2018 in Trier 2018 - 2021 Kaplan in der PG Losheim 2021 -2022 Kaplan in der PG Welschbillig 2022 - zur Zeit Kaplan in PG Sulzbach |
Chronik aus dem Jahr 2003
Zum hundertjährigen Bestehen der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Marpingen wurde eine Chronik verfasst und im Rahmen eines Sonder-Pfarrbriefes veröffentlicht.
Diese umfangreiche Chronik können Sie hier einsehen (pdf-Datei 2,2MB).